Das Altmark-Kataster – unsere bisher umfangreichste Publikation in Druck

Von der durch Dr. Liselott Enders kurz vor ihrem tragischen Unfalltod am 25. April 2009 an unseren Mitstreiter Rüdiger Sachtjen herangetragenen Idee zu einer Edition der Kontributionsaufnahme der Altmark von 1684/85 bis zur jetzigen Drucklegung sind 15 Jahre vergangen.

Die meiste Zeit hat Rüdiger Sachtjen in akribischer Kleinarbeit alle noch vorhandenen Originalquellen ausfindig gemacht und vollständig digitalisiert. Die weitaus größte Arbeit bewältigte er in der zeichengenauen manuellen Transkription der 6 zugrunde liegenden Aktenbände sowie mit dem Abgleich zweier späterer Abschriften. Im Jahre 2019 haben wir uns dann entschlossen, dieses Projekt als zweibändige Edition in unserer Verlagsreihe „Genealogische Quellen Brandenburgs“ (GQB) herauszugeben und im Juni 2022 mit der Erstellung der Publikation begonnen.

Neben der ehrenamtlichen Arbeit an dem Werk, war auch die Beschaffung eines erheblichen Teiles der erforderlichen Mittel über einen großzügigen Spender eine wichtige Voraussetzung für dessen Verwirklichung. Dies kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden.

Ein umfassendes Lektorat und eine Einleitung nach dem Vorbild der vergleichbaren Edition des Prignitzkatasters 1686/87 von Werner Vogel aus dem Jahre 1985 sowie mehrere kritische Durchsichten waren zur Bewältigung des schwierigen historischen Materials ebenso erforderlich wie die sinnvolle Gestaltung von Layout und Satz.

Nun aber ist es endlich geschafft und unser, ich möchte zurecht sagen, „Mammutwerk“ ist in Druck gegangen.

Wir haben jetzt ein Druckwerk in zwei Bänden und einem Gesamtumfang von 1.222 Seiten in Auftrag geben. Enthalten sind die vollständigen Ortsbeschreibungen mit allen abgabepflichtigen Hausständen von 520 Dörfern, Flecken und Vorwerken der 6 historischen Altmarkkreise. Das Werk umfasst 12.852 Einträge mit 11.148 namentlich bekannten Personen und 202 adligen Familien mit rund 3.400 versschiedenen Familiennamen.

Es ist damit auch das bisher umfangreichste Werk in der losen Reihe der in den 1930er-Jahren von der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin begründeten Reihe brandenburgischer Landbücher, in die sich dieses Werk eingeordnet wissen will.

Wir danke daher allen direkt und indirekt Beteiligten dafür, dass wir, die Brandenburgische Genealogische Gesellschaft „Roter Adler“ e.V. ein solches Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss bringen konnten, was seit 1985 weder einem anderen Verein, noch einer öffentlichen Institution gelungen ist. Darauf können wir wahrhaftig stolz sein.

Buchbeschreibung

Mit dem „Altmarkkataster 1684/85“ wird die lose Reihe von Editionen „brandenburgischer Landbücher“ fortgesetzt, von denen zuletzt 1985 das „Prignitzkataster 1686/87“ von Werner Vogel erschienen ist. In gewollt vergleichbarer Weise wurde hier die von Kurfürst Friedrich Wilhelm verfügte Landesaufnahme für die 6 Kreise der Altmark mit insgesamt 520 Orten, darunter 6 Flecken, 2 Vorwerken und 8 Einzelhöfen mit allen darin befindlichen steuerpflichtigen Familienoberhäuptern, also „Ackerleute und Halbspänner“ und „Coßathen
und Cäthener“ sowie Einwohner und Hirten vollständig und weitgehend wort- und zeichen-
getreu transkribiert. Neben den mehr als 11.000 Personen mit rund 3.400 verschiedenen
Familiennamen enthält die Edition die jeweiligen Kontributionsabgaben ab 1693.
Die Familiennamen sind durch ein umfassendes Register erschlossen. Die Orte sind durch
die für die jeweiligen Kreise im Original vorhandenen alphabetischen Listen in ihrer zeit-
genössischen Schreibung übersichtlich dargestellt und mit ihrer heutigen Schreibweise in
einem Orts- sowie Besitzstandsregister erschlossen.

ISBN 978 3 945402 28 3

Preis für beide Bände: 100,00 Euro, zu beziehen über: bestellung@bggroteradle.de

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