Tag des Friedhofs 18./19.09.2021

Friedhöfe im Wandel der Zeiten

Vor Tausenden von Jahren begann die Geschichte der Ruhestätten für Verstorbene

Man nennt sie Kirchhof, Nekropole oder Gottesacker. Das sind die Plätze, auf denen Menschen ihre letzte Ruhe finden. Ob in einem Sarg oder in einer Urne, ob im eigenen Grab, auf einer anonymen Parzelle oder in der pompösen Familiengruft, auf den Friedhof führt der letzte Weg. Diese offiziellen Begräbnisstätten sind die gesetzlich bestimmten Plätze für die Toten. Den Lebenden dienen sie als Orte der Trauer und der Erinnerung. Schon im alten Ägypten, Griechenland oder Rom entstanden erste Ruhestätten für die Verstorbenen. Zu parkähnlichen Anlagen wurden sie jedoch erst im 19. Jahrhundert.

Begräbnisstätten der Antike

Zu den berühmtesten Begräbnisstätten der Antike gehört das Tal der Könige im ägyptischen Theben. Dort fanden bedeutende Pharaonen ihre letzte Ruhe. Um 1000 vor Christus beschloss man, die in Sarkophage gebetteten Mumien in dieses einsame Tal zu bringen. Die Grabhöhlen wurden tief in den Fels hineingehauen. Hier sollten die Leichname der Könige unentdeckt von Grabräubern ihre ewige Ruhe finden. Fast 3000 Jahre lang blieben die Gräber tatsächlich unangetastet. Heute ist das Tal der Könige eine vielbesuchte Touristenattraktion. Ein solches Bestattungsfeld für die Toten war im alten Ägypten allerdings die Ausnahme. Friedhöfe und eine Begräbnisordnung im heutigen Sinne gab es nicht. Tote wurden auf dem eigenen Stück Land oder in der Wüste verscharrt. Bei den Griechen und Römern war das anders. Außerhalb der Städte entstanden erste Nekropolen – Felder, auf denen man die Verstorbenen der Bürgerschicht in einfachen Gräbern beerdigte.

Das Christentum bringt die Friedhofskultur

Mit dem aufkommenden Christentum änderte sich auch der Begräbniskult. Nicht nur im Leben, auch im Tod wollten die Christen als Gemeinschaft vereint auf den jüngsten Tag der Auferstehung warten. Aus diesem Grund entstanden gemeinschaftliche Grabstätten. Bis zum 4. Jahrhundert nach Christus waren es meist Katakomben, also unterirdische Grabkammern, in denen die Toten ihre letzte Ruhe fanden. Als sich das Christentum im Abendland allgemein durchgesetzt hatte, entstanden vielerorts Kirchen. Um sie herum wurden umfriedete Grabstätten angelegt, die Kirchhöfe. Damit sollte die Nähe zu Gott zum Ausdruck kommen.

Im Kirchenlatein jener Zeit wurden die Kirchhöfe auch „Coemeterium“ genannt, also „Ruhestätte“. Hohen kirchlichen Würdenträgern wie Bischöfen, aber auch weltlichen Fürsten und Königen, gewährte man das Recht, innerhalb der Kirchen begraben zu werden. Nicht selten wurde der Verwesungsgestank, der aus den Gruften in den Kirchenraum drang, unerträglich. Diese unhygienische Art der Bestattung rief Kritiker auf den Plan, aber man hielt zunächst noch an diesem besonderen Beerdigungsritus fest.

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