Beelitz hat ein neues Stadtwappen – die Symbolik geht bis ins Jahr 1307 zurück

Beelitz hat ein neues Stadtwappen und eine neu gestaltete Flagge. Das Brandenburger Innenministerium gab dem jüngst von den Stadtverordneten beschlossenen Wappenentwurf jetzt seinen Segen. Die Ursprünge der Symbolik, die das Wappen enthält, gehen bis ins Jahr 1307 zurück.

Ein märkischer Adler, eine große Mondsichel und ein Schlüssel zum Himmelsreich: Die Stadt Beelitz hat ab sofort ein neues Wappen. Das Brandenburger Innenministerium hat den von den Stadtverordneten im Juni beschlossenen Entwurf genehmigt, teilte die Stadt mit. Auch die Flagge, auf der das Wappen nun in einem roten Streifen mit weißen Rändern steht, wurde neu gestaltet. Das Wappen zeigt den Märkischen Adler auf weißem Grund. In seinem rechten Fang hält der Adler einen Schlüssel, in seinem linken eine Mondsichel.

Geschichte der Symbolik beginnt 1307

Die Geschichte dieser Symbolik beginnt im Jahr 1307, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Damals wurde der Bischof von Brandenburg Stadt- und Landesherr von Beelitz. Höchstwahrscheinlich durch ihn soll der Schlüssel in das Stadtwappen gelangt sein. „Er symbolisiert den Himmelsreich-Schlüssel, den Jesus dem Neuen Testament zufolge in die Hände von Petrus gelegt hat“, so Bürgermeister Bernhard Knuth. Der christlichen Deutung nach ist diese Vollmacht auf Papst und Bischöfe übergegangen.

Zu DDR-Zeiten wurde der Adler verbannt

Im damaligen Wappen enthalten waren auch zwei Mondsicheln: Heraldikern zufolge verkörperten sie im Mittelalter die Maria. Wahrscheinlich kamen sie zu Ehren der Stadtkirche St. Marien in das Wappen, die durch ein Hostienwunder – der Überlieferung nach einer blutenden Hostie – im Jahre 1247 zu einer landesweit bekannten Wallfahrtsstätte geworden war.

Gegen diese kirchlichen Symbole stellten sich dann ab 1321 die Markgrafen von Brandenburg, die den Märkischen Adler zunächst mit auf das Wappen holen. „Mit ihrer zunehmenden Macht wurde dann auch der Adler im Stadtsignet immer größer“, erklärt Bernhard Knuth. „Ende der 1960er Jahre wurde er aus dem Stadtwappen verbannt, da die politische Führung der DDR unseren Märkischen Adler als ein imperialistisch anmutendes Symbol empfunden hat.“ Das ab dann mit Mondsichel und Schlüssel nur kirchlich belegte Symbole das Stadtwappen zierten, schien hingegen weniger gestört zu haben.

Adler kehrte 1992 ins Wappen zurück

1992 kehrte der Adler ins Stadtwappen zurück. Es erhielt auch eine Mauerkrone, wie sie Kaiser Wilhelm II. zur Größenklassifizierung von Städten deren Wappen hinzugefügt hat. „Da diese Krone in der Heraldik inzwischen aber umstritten ist, haben wir sie im neuen Wappenentwurf nicht berücksichtigt“, so der Bürgermeister. Auch die Mondsichel im Fang des Adlers ist nun deutlich größer und auch auf kleineren Abbildungen des Wappens deutlich besser zu erkennen.

6000 Euro für Wappenherstellung und Umstellung amtlicher Siegel

Erstellt wurden die Entwürfe zu Wappen und Flagge von der Firma Holstein Salahor Wappengestaltung. Für die Wappenerstellung sowie die Umstellung von amtlichen Siegeln und ähnlichem hat die Stadt Beelitz rund 6000 Euro ausgegeben. Die neuen Formen werden ab sofort auf allen Dokumenten der Stadt Beelitz verwendet. Das bisherige Wappen wird noch als Schmuckwappen für Nutzungen ohne amtlichen Charakter weitergeführt. Dadurch möchte die Verwaltung unnötige Ressourcenverschwendung vermeiden: So kann etwa das große Banner zum Spargelfest weiterverwendet werden, genauso wie Postkarten oder Informationsbroschüren der Stadt.

Quelle:
https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Beelitz/Beelitz-hat-ein-neues-Stadtwappen

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