Schweizer Spuren in Brandenburg
Im 17. Jahrhundert kamen zahlreiche Familien aus der Schweiz nach Brandenburg, um ein neues Leben zu beginnen. Eine der ersten dieser Siedlungen entstand in Nattwerder bei Potsdam. Das kleine Dorf wurde vor 340 Jahren für Schweizer Kolonisten gegründet. 1685 trafen die bäuerlichen Familien auf Nattwerder.
Die Zuwanderer brachten ihre Kultur, Sprache und handwerklichen Fähigkeiten mit und prägten die Region nachhaltig. Viele erhielten damals besondere Rechte, um den Neuanfang zu erleichtern, zum Beispiel die Befreiungen von bestimmten Diensten.
Während viele Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die Hugenotten, in den Städten siedelten, ließen sich die Schweizer meist in ländlichen Gebieter nieder. Sie halfen, verlassene Dörfer wieder aufzubauen und neue landwirtschaftliche Methoden einzuführen. So trugen sie entscheidend zur Entwicklung der brandenburgischen Kulturlandschaft bei.
Auch heute wird diese Geschichte aktiv erforscht. Bei der BGG widmet sich eine eigene Arbeitsgruppe unter Leitung von Aldo Hoffer dem Thema „Schweizer Kolonisten in Brandenburg ab 1865“. Hoffer steht dabei mit rund 70 weiteren Familienforschern in Kontakt, die als Nachfahrer dieser Kolonisten die historischen Zusammenhänge dokumentieren. Ziel der Gruppe ist es das Wissen über die Schweizer Einwanderung zu bewahren und für künftige Generationen zugänglich zu machen.
In Nattwerder erinnert heute ein Gedenkstein an diese frühe Einwanderung. Die Verbindung in die Schweiz besteht weiterhin: Nachkommen der damaligen Familien und Vertreter aus Schweizer Gemeinden pflegen den Austausch.
Hier zum Nachlesen der gesamte Artikel: https://www.maz-online.de/anzeigen/nattwerder-erinnerung-an-schweizer-kolonisten-in-brandenburgKSR464QQNNCGND2YQQ7ARSHB3Y.html
Quelle: Märkische Allgemeine, Artikel „Manch Brandenburger Ort hat seine Wurzeln am Alpenrand“ vom 25.10.2025