Heimkehrerlager Gronenfelde

Ende des Zweiten Weltkrieges, war das Heimkehrerlager Gronenfelde das zentrale Lager für deutsche Kriegsgefangene im Osten. Das Lager befand sich bei Frankfurt (Oder).

Bereits 1915 wurde in Gronenfelde ein Lager für ungefähr 23.000 Soldaten verschiedener Nationalitäten erbaut. Die dort inhaftierten Russen erbauten die heutige Heilandskapelle aus Holz. Im Jahr 1946 wurde die Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) von der Provinzialverwaltung und der Zentralverwaltung für deutsche Umsiedler beauftragt, ein Lager für die aus der Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion zurückkehrenden Soldaten einzurichten. Am 27. Juli 1946 erreichten die ersten Heimkehrer das Lager, welches inzwischen weitgehend instand gesetzt worden war. In Frankfurt angekommen, wurden die Männer entweder in der Hornkaserne oder im Lager Gronenfelde von Mitgliedern der SED begrüßt und auf die neue Situation Deutschlands vorbereitet. Später übernahmen auch andere Parteien diese Funktion. Vom Lager wurden die Männer, abhängig von ihrem Wohnort, weitergeleitet. Medizinisch standen neun Ärzte, 30 Krankenschwestern und sechs Sanitäter zur Verfügung. Die ersten Transporte kamen vor allem aus Ungarn, Polen und Rumänien. Erst spätere Transporte kammen dann aus der Sowjetunion.

Als die ersten Transporte aus der Sowjetunion eintrafen, gab es eine Veränderung des Ablaufs. Bis dahin waren die Männer direkt im Lager Gronenfelde angekommen. Jetzt wurden sie zuvor im Lager Hornkaserne, damals Kriegsgefangenenlager 69 Frankfurt Oder genannt, aufgenommen, wo sie entlaust wurden und sich waschen konnten. Über die dortige Behandlung durch die deutsche Lagerpolizei gab es wiederholt Beschwerden. So tauschten sie, unter dem Vorwand, in Gronenfelde würden ihnen alle Rubel abgenommen, Geld zu schlechten Kursen um, stahlen Geld und tauschten gute Kleidung der Heimkehrer gegen verschlissene aus. Am nächsten Tag wurden sie ins drei Kilometer entfernte Lager Gronenfelde geschickt, wo der weitere Transport organisiert werden konnte. Das Lager tauschte die mitgebrachten Rubel im Verhältnis 1 Rubel für 2 Reichsmark um, nach der Währungsunion der Sowjetunion ab dem 1. April 1948 erhielten die Männer 0,63 RM pro Rubel.

Die Presse berichtete am 25. September 1946 ausführlich vom Lager, als der 120.000 Gefangene das Lager passierte. Auch hatten sich Vertreter von Behörden, Parteien und Gewerkschaften dazu eingefunden. Am 27. September 1946 trafen die ersten zivilen Gefangenen aus der Sowjetunion im Lager ein.

Bis 1947 wurden Verstorbene auf dem Nuhnen-Friedhof bestattet, danach auf dem Stadtfriedhof Frankfurts. Um die Krankenhäuser Frankfurts zu entlasten, wurden ab dem 10. September 1946 zweimal pro Woche Lazarettzüge eingesetzt, welche Kranke in Richtung ihrer Heimat transportierten. Der erste Zug transportierte 689 Kranke, drei Ärzte, zehn Sanitäter und 18 Schwestern. Vom Juli bis zum Dezember 1946 starben 492 Heimkehrer in Frankfurt.

Das Hauptpostamt Frankfurts eröffnete 1947 eine Poststelle im Lager, welche ein Jahr darauf noch erweitert wurde. Damit bestand die Möglichkeit, an drei Schaltern Telegramme abzuschicken und zwei Telefonapparate zu nutzen. Die Beförderung von Postkarten war dabei kostenlos.

Nach dem Ende dieser Transporte wurde das Lager ab Februar 1950 auf die Durchleitung von Umsiedlern aus Polen im Rahmen der Familienzusammenführung umgestellt. Am 6. Mai 1950 wurde vom Berliner Rundfunk aufgrund einer Information der sowjetischen Nachrichtenagentur Tass das Ende der Rückführungen mitgeteilt. Daher wurde der Stadtverwaltung Frankfurt am 15. August 1950 das Lager übergeben, womit die Geschichte des Lagers endete.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Heimkehrerlager_Gronenfelde

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