Ortsfamilienbücher


TitelOFB Dannenberg (Mark)
Zeitraum1738 - 1173
Herausgeber
AutorStefan Rückling
Linkhttps://www.online-ofb.de/dannenberg_mark/
 

Dannenberg wird erstmals 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt und ist höchstwahrscheinlich im Zuge der deutschen Ostsiedlung entstanden. Darauf deuten die Anlage als Angerdorf und der deutsche Ortsname hin. Letzterer ist wohl als eine Namensübertragung anzusehen, wobei nicht sicher ist, ob diese auf die Stadt Dannenberg (Elbe) zurückzuführen ist. In Frage käme auch das bereits 1528 wüst gewesene Dorf Dannenberg bei Danna am Rande des Flämings, zumal im frühen 13. Jahrhundert Siedlungstätigkeiten der Wettiner auf dem Hochplateau des Barnim nachgewiesen sind. Zahlreiche Orte im östlichen Barnim erhielten Ortsnamen, die ganz offenbar aus dem Einflussbereich der Wettiner (im Süden des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt) und aus der Markgrafschaft Meißen übertragen wurden. Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang der Name des Nachbarorts von Dannenberg/Mark: Cöthen.

Dannenberg war ein typisches märkisches Gutsdorf, in dem die Herrschaft die Geschicke des Ortes bestimmte; zeitweise waren sogar drei Rittersitze vorhanden. Die Zahl der Bauern und Kossäten verringerte sich im Laufe der Jahrhunderte, insbesondere im 30jährigen Krieg. 1624 lebten 12 Hüfner und 6 Kossäten im Dorf, 1652 waren es nur noch 4 Kossäten. Die leeren Höfe wurden nur zur Hälfte wieder besetzt, den überwiegenden Teil der Ländereien zog die Herrschaft ein. 1734 lebten nur 108 Menschen im Dorf. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl kontinuierlich an, was auf den Zuzug von Gutsarbeitern zurückzuführen ist, und erreichte 1939 ihren historischen Höchststand von 589 Menschen. Seitdem nimmt die Zahl wieder ab. Heute leben nur noch 388 Personen in Dannenberg. Der einzige Erwerbszweig vor Ort war stets die Landwirtschaft. Früher war der Gutsbetrieb der größte Arbeitsgeber, nach dem 2. Weltkrieg die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft). Heute ist es ein reiner Wohnort, der 2001 nach Falkenberg/Mark eingemeindet wurde.

Ursprünglich (1375) war Dannenberg ein Kirchdorf mit eigenem Pfarrer, nach der Reformation jedoch eine Tochterkirche von Gersdorf. 1738, als das älteste heute erhaltene Kirchenbuch angelegt wurde, zählte Dannenberg als Tochterkirche zur Pfarrei Cöthen. Dabei blieb es in der Folgezeit, bis 1926 der Pfarrsitz nach Falkenberg verlegt wurde.

Weitere Angaben zur Ortsgeschichte sind nachzulesen in:Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VI: Barnim. Bearbeitet von Lieselott Enders unter Mitarbeit von Margot Beck. Weimar 1980 (=Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Bd. 16)

Hinweise zur Datenbank:

Die Grundlage der Datenbank bilden die evangelischen Kirchenbücher von Dannenberg. Diese beginnen 1738, also verhältnismäßig spät im Vergleich zu umliegenden Orten (Cöthen 1663, Falkenberg 1649, Freienwalde 1706).

Über Ergänzungen und Korrekturen ist der Autor jederzeit dankbar: stefan(at)rueckling.de

Quellenverzeichnis:

Ev. Kirchenbücher von Dannenberg (archion.de):<(p>

Taufen 1738-1773
Trauungen 1741-1765
Begräbnisse 1738-1765

Literatur:

Schmidt, Rudolf: Geschichte der Stadt Eberswalde. 2 Bände. Eberswalde 1941

Internet;

Bundesarchiv – Archivdatenbank





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