Friedrich Leopold von Preußen: Vom Hofleben zur Malerei

Karl Hagemeister, einer der bekanntesten märkischen Maler, hatte einst einen ungewöhnlichen Schüler: Prinz Friedrich Leopold von Preußen. In den brandenburgischen Landschaften rund um Werder und Potsdam entdeckte Hagemeister das überraschend große Talent des jungen Prinzen und bestärkt ihn darin, sich ernsthaft der Kunst zu widmen.

Für Friedrich Leopold bot die Malerei eine willkommene Flucht aus dem strengen Hofleben und wurde schnell zu einer echten Leidenschaft. Auch auf Schloss Glienicke, seinem Wohnsitz, entstanden zahlreiche Arbeiten. Oft lag die Inspiration in der märkischen Natur. Doch nach dem Ende der Monarchie verlor der Prinz von seinem früheren Halt und geriet in familiäre Auseinandersetzungen.

Trotz allem blieb er der Kunst treu, sodass Hagemeister ihn weiterhin als Künstler schätzte. Tragisch wurde es in den 1930er- Jahren, als Friedrich Leopold von den Nationalsozialisten verhaftet und ins KZ Dachau gebracht wurde. Er überlebte und verbrachte seine letzten Jahre in der Schweiz.

Die Geschichte zeigt, wie eng brandenburgische Kulturgeschichte, Adel und Kunst miteinander verflochten sein können.

 

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, Artikel „Karl Hagemeister und der tragische Preußen-Prinz“ vom 13. November 2025

Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner