Happy Birthday Hütte

„Die Schläge der Äxte dröhnten, und die Sägen schrappten und schrummten. An die sechshundert Menschen erfüllten das Gehölz mit ihrem lauten Leben. Jeden Tag kamen neue Gruppen Erdarbeiter und Straßenbauer, Zimmerer und Betonleute“, so schildert Hans Marchwitza in seinem Roman „Roheisen“ aus dem Jahr 1955 den Aufbau des Eisenhüttenkombinates Ost (EKO). Keine Fiktion, sondern Realität.

Der symbolische erste Axthieb durch Industrieminister Fritz Selbmann erfolgte am 18. August 1950, einen Tag, nachdem die DDR-Spitze dem Fünfjahresplan zum Aufbau des Hüttenwerkes Ost und der dazugehörigen Wohnstadt für die Arbeiter zugestimmt hatte. Damals soll es eine Wette gegeben haben. Für jeden Axthieb, den Selbmann benötigte, um die Kiefer zu fällen, habe er den Arbeitern einen Kasten Bier spendieren müssen, heißt es. Zwei Dutzend waren es am Ende. Die Kiefer erwies sich als zäh. Zähigkeit mussten auch die Schmelzer und Stahlwerker immer wieder in der nun 70-jährigen Geschichte von Werk

Für 25.000 Menschen war die Planstadt konzipiert. Doch das Werk wuchs und mit ihm die Stadt. Erst das Kaltwalzwerk in den 1960ern, dann das Stahlwerk in den 80ern. Die Architektur änderte sich. Den Mauersteinen folgte die Großblockbauweise, am Ende kamen Plattenbauten hinzu. Das war kostengünstiger. Letztlich hatte Eisenhüttenstadt sieben Wohnkomplexe – jeder ausgestattet mit Kita, Schule und Kaufhalle – und Ende der 1980er-Jahre gut 53.000 Einwohner, das Werk 12.000 Beschäftigte.

Quelle:
https://www.moz.de/landkreise/oder-spree/eisenhuettenstadt/artikel0/dg/0/1/1820646/

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