Einwohnerlisten, Seelenlisten, Häuserlisten



Freihausschenkungen von Lietzenburg/Charlottenburg, Havelländischer Kreis vom Jahre 1702 - 1787



Königin Sophie Charlotte schenkt 1702 und 1703 zwei Neuansiedlern jeweils eine Baustelle an der Schlossstraße mit Freihausrechten, d.h. insbesondere Abgabenfreiheit für das bebaute Grundstück. Nach ihren Tod 1705 führt ihr Ehemann König Friedrich I. die Gewährung von Freihausrechten fort und ehrt damit die beiden Kammertürken seiner verstorbenen Frau. Bereits gewährte Freihausrechte werden von ihm wie auch von seinem Nachfolger König Friedrich Wilhelm I. im Regelfall bestätigt, schließt aber zumeist die Abgabenfreiheit für hinzuerworbene Wiesen und Äcker nicht mit ein. Ein Sonderfall stellt der Zinngießer Peter Sauerwaldt dar, der seit 1702 das Freihausrecht besitzt und sich dem Bürgereid standhaft widersetzt. Über die Folgen seiner fortgesetzten Verweigerungshaltung verraten die Aufzeichnungen nichts. Deutlich wird nur, dass das Sauerwaldtsche Haus ab 1741 dem Bankier Zacharias Negelein gehört, der wiederum das Freihausrecht erhält. Wenn der Verkauf freiwillig geschah, wäre die Verweigerung des Bürgereids abgesehen von schriftlichen Drohgebärden letztlich ohne Konsequenzen geblieben. Immerhin liegen zwischen der letzten Dokumentation der Bürgereidsverweigerung von 1725 und dem Hausverkauf ca. 1741 um die 16 Jahre. Bedenkt man, dass der Bürgereid bereits seit 1711 geleistet werden sollte, wären es sogar 30 Jahre erstaunlich erfolgreichen Widerstands gegen die Obrigkeit. Die Daten sind den Aufzeichnungen des Wilhelm Gundlach von 1905 entnommen. Quelle: Gundlach, Wilhelm, Geschichte der Stadt Charlottenburg, Charlottenburg 1905, Bd. 2, S. 23-51

Name:




  Datensatz 1 bis 2 von 2 Datensätzen  
 
 NameVornameBerufHerkunftJahr
AlexanderJohann Georgeehemaliger Kammerdiener des Grafen von Lynar1743
AlyFriedrichKammertürke der Sophie Charlotte1705




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