Brandenburgi#che Genealogi#che Ge#ell#chaft "Roter Adler" e. V.
10 Jahre Familienforschung in Brandenburg
Kirchen-Verzeichnis
Das Brandenburger Kirchenverzeichnis ist ein offenes Projekt der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft "Roter Adler" e.V. Mitmachen können hier nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch alle anderen Interessierten. In diesem Projekt, was sowohl den Gefallenendenkmalen als auch den Orten angegliedert ist, sollen alle Kirchen im historischen Brandenburg erfasst werden. Angereichert werden die allgemeinen Informationen zu den Kirchen mit Informationen zu den zugehörigen Pfarrern, Kirchenbüchern und Gefallenendenkmalen.
Derzeit enthält dieses Verzeichnis Information zu 1590 Kirrchen.
Kirchenverzeichmis mit OSM-Karte
Auferstehungskirche Kleinmachnow
Fotograf/in: Heimatverein Kleinmachnow
Name der Kirche
Auferstehungskirche
Ort
Kleinmachnow
Straße & Haus-Nr.
Jägerstieg 2
Religion
Evangelisch
Kirchenkreis lt. Pfarrerbuch 1940
Fotograf/in: Heimatverein Kleinmachnow / Andreas Lippold
Gemeindehaus 1930, Erweiterung um Kirchsaals mit Turm 1947-1955
Architekt bzw. Erbauer
Winfried Wendland
Längen- und Breitengrad
13.23000339623313 °O 52.41311623731457 °N
Fotograf/in: Heimatverein Kleinmachnow / T. Kienberg
Beschreibung
Als Kleinmachnow 1920 selbständige Landgemeinde wurde, hatte es 500 Einwohner, die im alten Dorf, in der Eigenherd-Siedlung und im Zehlendorfer Villenviertel ihren Wohnsitz hatten. Aber der gesamte heutige Siedlungsraum war bereits überplant und punktuelle mit Häusern bebaut. Zehn Jahre später hatte sich der Siedlungsschwerpunkt auf das Gebiet nördlich des Teltowkanals verlagert und die Bevölkerung war 1932 auf 3000 Einwohner angewachsen.
Die Dorfkirche und die alte Schule im Zehlendorfer Damm 211 reichten schon lange nicht mehr aus. Für die wachsende Siedlung brauchte es Infrastruktur wie verkehrliche Anbindung, Versorgung mit Bildungseinrichtungen und andere Bedürfnisse. Der Schulpavillon als Holzkonstruktion entsteht 1930 Im Kamp für eine neue Grundschule im Bannwald.
Bereits seit 1924 plant die Kirchgemeinde mit Pfarrer Koller ein Gemeindehaus für die wachsende Bevölkerung, wofür auch im Bannwald ein Grundstück zur Verfügung gestellt wird. Der Architekt Winfried Wendland entwickelt im Auftrag der Kirchgemeine einen Entwurf für ein multifunktionelles Gebäude, was unter dem Einfluss des Bauhausstiles 1930 im ersten Abschnitt fertiggestellt wird. Als Merkmale für einen Sakralbau sind von außen nur die vertikalen Fensterbänder des Treppenrisalits und ein unauffälligen Metall-Kreuz aus einem Vierkanteisen am Eingang erkennbar. Dieser erste Bauabschnitt umfasst einen Gemeindesaal für ca. 80 Personen, Funktionsräume in der ersten Etage und drei kleine Wohnungen im 2. Obergeschoss. Dieser bescheidene Bau erfüllt die Bedürfnisse für ein geselliges Gemeindeleben ohne einen Anspruch auf Macht und Pracht ausüben zu wollen. Dieses Gemeindehaus wird am 31.8.1930 festlich mit einem Umzug durch die Siedlung eingeweiht.
Der im Plan enthaltene Kirchsaal mit einem breiten Turm-Gebäude im Stile der Romanik, wie wir sie von Havelberg her kennen, kommt 1938 und bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges nicht zur Ausführung.
Doch es gehen noch 10 Jahre ins Land bis die Gemeinde nach Kriegsende die Kraft findet, den Bau eines Kirchsaales zu vollenden. Mittlerweile hatten sich die politischen Verhältnisse verändert. Baumaterial wurde zur Mangelware und Bescheidenheit war angesagt. Der Architekt Friedrich Blume schuf einen neuen Entwurf, der den Anbau eines Kirchsaals in dem von der Straße aus abgewandten Grundstücksareal vorsah. Von 1946 -1948 entstand dieser für die SBZ seltene Kirchenbau als „Notkirchensaal“ mit Glockenturm aus Backstein und drei Glocken. Der Altar zusammen mit Kanzel und Taufstein wurden aus poliertem Kalkstein gefertigt. Das Dach wurde aus genagelten Holzbindern auf einer Grundfläche von ca. 12 x 20 Metern errichtet. Auf einem Podest wurde das Positiv gestellt, da es für eine Orgel nicht reichte. In einer feierlichen Veranstaltung wurde durch den Ratsvorsitzenden der EKD und Bischof von Berlin-Brandenburg, Otto Dibelius (1880 -1967) zu Ostern 1955 das Gebäude eingeweiht und die erst mit diesem Datum die Kirchgemeinde Kleinmachnow eigenständig und von der Gemeinde Stahnsdorf getrennt, zu der sie seit Anbeginn her gehörte. Durch den Künstler Herbert Sander (1938 -2018) wurde Anfang der 1980er Jahre ein Fenster von 4 Meter Länge aus Glasziegeln eingebaut, was den Titel „Auferstehung“ trägt. Da der Jägerstieg unter Denkmalschutz steht, sind alle baulichen Veränderungen in Zukunft nur unter Beachtung gewisser Auflagen möglich. Das nach Kriegsende gefertigte Dach aus genagelten Holzbindern ist von der Statik her unsicher und so stehen dem Gebäude Veränderungen bevor, deren Kostenaufwand nicht o. w. abschätzbar ist.
Verdienstvolle Pfarrer, wie Reinald Elliger (1965 -1994) Dieter Langhein (1994 -2014), Jürgen Duschka (seit 1999), Kantor Karsten Seibt (seit 1995) haben das Gemeindeleben geprägt. Gerade die Kirche als geschützter Raum wurde in den Jahren der Perestroika (1985 -1989) genutzt, um Schriftstellern wie Günter de Bruyn, Stefan Heym, Jürgen Fischbeck, Eva Zeller u.a. ein Podium zu geben.
Am 30.3.2018 hat die Evangelische Auferstehungskirchgemeinde den Jägerstieg 2 aufgegeben und das Gebäude der Gemeinde zum 1.5.2018 übergeben
Mehr Informationen zur Auferstehungskirche Kleinmachnow: