Niedersorbische (wendische) Ortsnamen als Audiodateien abrufbar

So sollen auch nicht Wendisch-Sprechende die richtige Aussprache erlernen können. Mit ein wenig Mühe gelingt es die in Rede stehenden Seiten im Internet zu finden: Niedersorbische Ortsnamen anhören.

Bei allem Respekt vor dieser Idee bleibt indes festzustellen, dass hier auch Ortsnamen aufgeführt sind, die als Kunstnamen nach der Wende entstanden sind und damit jeder historischen Basis entbehren. Als Beispiele seien Teichland oder Neu-Seeland angeführt. Wer sich einen tatsächlichen Eindruck über die Vielfalt und Vielzahl der Ortsnamen mit niedersorbischen Wurzeln in der Niederlausitz verschaffen will, dem sei das Niederlausitzer Ortsnamenbuch von Walter Wenzel (Domowina-Verlag Bautzen 2006) empfohlen. Nach dieser grundlegenden Information kann dann das neue Audioangebot eine gute Ergänzung sein.

Es greift auch zu kurz, das Thema Sorben und Wenden auf die heute verbliebenen Siedlungsgebiete in Brandenburg und Sachsen zu reduzieren. Vielmehr sollten wir uns beispielsweise vor Augen halten, dass wir es im heutigen Südbrandenburg noch vor wenigen hundert Jahren mit einem geschlossenen wendischsprachigen Siedlungsgebiet mit nur wenigen deutschen Sprachinseln (etwa um das Kloster Dobrilug) zu tun hatten. Wenn man mit offenen Augen durch unser Land geht findet man indes allenthalben Spuren der wendischen (niedersorbischen) Kultur und Geschichte: In Orts- und Flurnamen, bei Pflanzen- und Tiernamen, vor allem aber auch bei Familiennamen.

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